Solo oder in der Gruppe? Die richtige Besetzung finden

 

Ich frage mich oft, ob es Sinn macht, mehr (Booking-) Aufwand in meine Bandformation zu investieren. Ganz klar ist: Zusammen macht das Musizieren mehr Spaß und die Möglichkeiten der musikalischen Interpretation sind natürlich größer. Ein Piano, ein Schlagzeug, ein Bass – ein Solist dazu – so kann man die Songs viel fetter klingen lassen. Außerdem liegt nicht die ganze Last der Verantwortung auf mir alleine, das alles sind große Vorteile einer Band im Rücken.

Andererseits verfünffacht sich bei 5 Musikern auch alles andere – der organisatorische Aufwand, das Equipment, die Kommunikation vor dem Konzert. Leider steigt ja im Normalfall die Gage nicht direkt proportional zur Anzahl der Mitspieler, so dass am Ende mehr Arbeit für weniger Geld geleistet wird… es gibt aber andere Gründe, die für eine Bandbesetzung sprechen: So werden auf großen Bühnen lieber Gruppen als Solomusiker gebucht, schon allein, weil so eine Bühne mit einem einzelnen Gitarristen drauf schnell etwas leer aussieht. Wenn ich mir die Fotogalerien der Kollegen so ansehe, dann bekomme ich den Eindruck, dass die Konzerte mit professionellem Licht, viel Publikum und toller Bühnentechnik zumeist von Gruppen ab mindestens 3 Leuten gespielt werden. Was ist zu tun, wenn man nun auch die dicken Bühnen betreten will?

Ich sehe mein Bandprojekt „WilderPilger deluxe“ als modulares System, es muss nicht immer die volle Breitseite gefeuert werden. Deshalb gibt es auch keine festen Arrangements in den Songs, sie müssen sich der jeweiligen Besetzung anpassen. Je nach Größe der Veranstaltung (und der verfügbaren Gage) kann ich mit unterschiedlichen Konzepten auf die Bühne:

  • Solo mit Looper: Kleine Konzerte mit wenigen Sitzplätzen
  • Im Duo: Gesang & 2 Gitarren: Ein fähiger Solist wie Jürgen Hoffmann, der als Profi auch mal nebenbei etwas Bass spielen kann
  • Im Trio: Ich plus Bass plus Drums, oder ich plus Gitarre plus Drums. Beides hat sich schon bewährt, das Schlagzeug gibt der Show (da von Christian Tournay bedient) genau den richtigen Extra – Schub
  • Quartett: Ich, Gitarrist, Bass & Drums: Hier wirds dann etwas aufwendiger, aber dafür kann man in dieser Besetzung schon richtig gut abrocken, der Sound ist dann schon ein Brett…
  • Zu fünft: Wie Quartett, nur mit zusätzlichem Piano: In dieser Besetzung kann man die schönen Balladen und die Stücke von „All the things“ in voller Pracht erstrahlen lassen. Hier belegt man dann aber auch schon eine ganze Reihe Parkplätze am Venue 🙂

Wie macht Ihr das? Immer in voller Bandbesetzung spielen, damit aus den Songs das Maximum herausgequetscht werden kann? Oder lieber mit kleinem Besteck anreisen und dafür die doppelte Gage einstreichen? Interessiert mich!